Eine weiße ca. 15 Jahre alte Katze deren rechtes Ohr an der Hinterseite eine über das obere Drittel der Ohrmuschel ausgedehnte nicht heilende "Wunde" aufwies wurde mir vorgestellt.. Eine vom einem Tierarzt über ein Monat verordnete Therapie mit Salben und Veröden brachte keinen Erfolg. Die Wunde brach immer wieder von neuem auf und blutete stark.
Die Untersuchung ergab, dass die Wunde keine Anzeichen von Heilung aufwies auch das andere Ohr wies ähnliche Veränderungen auf. Diese waren aber bei weitem nicht so ausgeprägt.

Aufgrund des Vorberichtes und der Untersuchung war es mir möglich ein Plattenepithelkarzinom zu diagnostizieren. Es handelt sich dabei um einen Hautkrebs der fast nur bei weißen Katzen vorkommt. Man sagt auch dass solche Katzen sehr oft in der Sonne liegen.
Als einzig sinnvolle Chance bot sich die partielle Ohramputation an.

Nach einiger Bedenkzeit entschlossen sich die Besitzer zur Operation.

Operation: Nach entsprechender Vorbereitung und 24-stündigem Fasten erhielt die Katze eine auf den individuellen physischen und psychischen Status des Tieres abgestimmte Narkose. Dann wurde etwa jeweils 1/3 beider Ohrmuscheln entfernt. Naht erfolgte mit einem speziellen meiner Erfahrung nach am besten für das Ohr der Katze geeigneten resorbierbaren Nahtmaterial. An einzelnen Punkten war das setzen von Metallklammern erforderlich. Für den Erfolg dieser Operation ist ein maximales Schonen des Ohrknorpels erforderlich. Die starke Verfärbung auf dem Foto kommt von Desinfektionsmitteln und postoperativ aufgebrachten heilungsfördernden Medikamenten.

Die histologische Untersuchung bestätigte meine Diagnose und gab weiters noch eine sehr erfreuliche Information: Der Krebs befand sich noch in den oberflächlichen Schichten der Haut; somit war die Chance auf eine Dauerheilung sehr gut!
Nach 14 Tagen wurden die Klammern entfernt. Nach weiteren 4 Wochen wurde das letzte Foto gemacht. Das kosmetische Ergebnis ist als gut zu bezeichnen. Die abgerundeten Ohren waren notwendig um eine optimale Heilung zu ermöglichen.

Nach etwa 5 Monaten waren keine Anzeichen eines Karzinoms vorhanden.

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